Alexa Hennig von Lange
Die Ehen zweier Nachbarsfrauen in der Vorstadt haben sich zur Hölle entwickelt – Ritas, weil ihr intelligenter Mann uncharismatisch und leidenschaftslos ist und diese Eigenschaften auf seine Kinder übertragen hat; Ullas, weil ihr temperamentvoller Mann sie aus Pflichtgefühl geheiratet hat und sie nun schlägt, wenn seine Unzufriedenheit in der Form von Agressionsschüben hervorbricht, lesen wir.
Es geht um Eltern und Kinder. Es geht um die Blindheit der Eltern für ihre pädagogischen Fehler und um die Klarsicht, mit der ihre Kinder diese Schwächen erkennen. Und es geht unausgesprochener, subtiler, um die Gnadenlosigkeit, mit der Kinder den eigenen Eltern gegenübertreten, um einen Idealismus, der völlig ungebrochen ist, weil er mit der Realität des Elternseins noch nie konfrontiert wurde.